Die Salzburger Bildungslabore möchten die Entstehung von relevantem Orientierungswissen in Dialog und Diskurs beobachten und fördern. Fachliches und fachübergreifendes Verstehen soll auch als das Resultat sozialer Erklär-, Diskussions- und Verständigungsprozesse zwischen Wissenschafter*innen, Studierenden, Lehrkräften und Schüler*innen wissenschaftlich erfasst werden. Dementsprechend wird Lehrer*innenbildung auch als eine bestimmte Form sozialer Praxis verstanden.

Die Begleitforschung in den Salzburger Bildungslaboren erfordert eine komplexe Herangehensweise und die Kombination verschiedener Methoden, um Entwicklungen kontextuell bzw. systemisch-integrativ verorten und bewerten zu können (multi-method-Orientierung). Folglich werden sowohl „quantifizierende Verfahren“ (z.B. Fragebögen mit Selbsteinschätzungsfragen, Concept Maps) als auch „qualitative Verfahren“ (z.B. Interviews, Beobachtungen) eingesetzt. Ziel ist es, das Ausmaß relevanter Veränderungen messbar zu machen und jene Prozesse beschreiben zu können, auf die diese Veränderungen zurückgeführt werden können.

Für die partizipationsorientierte Begleitforschung („Design Based Research“) bildet die „objektive“ Prüfung oder die Entwicklung von Theorien nicht das alleinige Anliegen. Vielmehr geht es in der Begleitforschung um eine theorieorientierte Betrachtung der untrennbaren Verschränkung von fachlichen und sozialen Verständigungsprozessen zwischen den Akteur*innen. Basierend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen besteht das langfristige Ziel, neue Wege zur Gestaltung von Lernumgebungen zu beschreiten, welche die Verbindung von Wissenschaft und Praxis erleichtern, u.a. indem sie

  • Verbindungen zwischen wissenschaftlichen, praktischen und subjektiven Theorien herstellen,
  • Wissensgebiete am konkreten Fall vernetzen und
  • Wissen und Kompetenz auch als das Resultat sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Prozesse erlebbar machen.

Die wissenschaftliche Gesamtkonzeption des Projektes wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet. Dieser besteht aus Univ.-Prof. Dr. Eckhard Klieme und Univ.-Prof.in Dr.in Sabine Reh.