Die Salzburger Bildungslabore verstehen Lehrer*innenbildung als professionelles Entwicklungskontinuum, welches in der Lehrer*innenausbildung startet. Daher sind Lehramtsstudierende hier zentrale Partner*innen und Akteur*innen der Innovationen. Die Salzburger Bildungslabore wollen einen Beitrag zu Kohärenz und Integration in der Lehrer*innenbildung leisten. Dies bedeutet, die Verbindung von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft zu stärken. Sie sind miteinander mehr als die Summe ihrer Teile.

Das ist auch durch Lehrende erlebbar, die miteinander, mit Studierenden und Schulen kooperieren. Lehramtsstudierende werden möglichst früh in die Planung der Bildungslabore miteinbezogen, sodass die Ideen der Studierenden aufgegriffen werden und sie sich als aktive Mitgestalter*innen erleben können. Der „Third Space“ zwischen Schule und Universität/Hochschule soll Lehramtsstudierenden die Möglichkeit geben, Theorie und Praxis in Entwicklungsprojekten von Beginn an – auch in Diskurs und Diskussion – zu verschränken. Anders als bei klassischen Schulpraktika wird hier der Fokus stärker auf kollaborative Unterrichtsentwicklung gelegt. Durch die Teilnahme sollen die Studierenden in deren Suche nach einem eigenen Unterrichtsstil unterstützt werden. Ausgangspunkt des verstehensorientierten Lehrens und Lernens sind authentische Erfahrungen beim Initiieren und Begleiten von Bildungsprozessen der Schüler*innen – aber auch der eigenen Verstehensprozesse. Besonders ist auch die Begegnung mit den involvierten Schüler*innen, mit denen die Lehramtsstudierenden jenseits konventioneller Schulpraktika diskutieren und arbeiten.

Die konkreten Tätigkeiten der Studierenden sind projektbasiert, je nachdem, ob sie den gesamten Verlauf eines Projektes von der Planung bis hin zu Evaluation begleiten oder sich an unterschiedlichen Teilphasen beteiligen. Planung, Entwicklung, Forschung, Umsetzung, Diskussion und Weiterentwicklung sind Schritte im wissenschaftlichen Ablauf, die von unterschiedlichen Studierenden in unterschiedlicher Intensität mitgemacht werden können.

EINBETTUNG IN DAS CURRICULUM

Die Tätigkeiten der Studierenden werden so konzipiert, dass sie für das Regelcurriculum anrechenbar sind. Verschiedene ausgearbeitete und rechtlich geprüfte Optionen stehen dabei zur Verfügung. Studierenden wird dazu ein Überblick gegeben, sodass die Anrechnungsvorgaben und –formate sowie das Procedere von Beginn an klar festgelegt sind.

Wer sich kontinuierlich an Projekten der Salzburger Bildungslabore beteiligt, kann sich dadurch schon im Studium einen persönlichen Pfad der Spezialisierung und Weiterqualifikation aufbauen und auch schulische Netzwerke für die Zukunft kennenlernen. Außerdem können Studierende, welche sich kontinuierlich beteiligen, als „Fellows“ der Salzburger Bildungslabore internationale Kontakte knüpfen und an einem Diskurs zwischen Wissenschaftler*innen und Schule teilnehmen, der normalerweise nicht so leicht zugänglich ist.

Wir verstehen die Salzburger Bildungslabore daher auch als ein Projekt, das einen neuen Weg der Nachwuchsförderung für besonders interessierte und engagierte Lehramtsstudierende betreibt, welche den Fächer-Dialog und die Diskussion schätzen und Unterricht auch als ein „Gesamtkunstwerk“ begreifen, an dem viele beteiligt sind und welches am besten kollaborativ zu betreiben ist.

PRAKTIKUMSFORMATE

Durch die Einbindung in das Curriculum besteht die Möglichkeit, eine Masterarbeit zu einem Thema oder Projekt der Salzburger Bildungslabore zu verfassen, welche durch Wissenschaftler*innen des Teams der Bildungslabore betreut wird. Dazu werden von Zeit zu Zeit auch Themen ausgelobt.

Es können zu Themenstellungen der Salzburger Bildungslabore auch Dissertationen verfasst werden. Diese werden ebenfalls mit besonderer Betreuung unterstützt. Lehramtsabsolvent*innen sind auch eingeladen Projekte der Salzburger Bildungslabore mitaufzubauen und daran wissenschaftlich zu arbeiten, nicht zuletzt, um es gegebenenfalls auch an der (eigenen) Schule zu verankern und weiterzuentwickeln.