Project Description

Kooperationsseminar Literatur und Gender – Studierende, Schüler:innen, Lehrende (WiSe 2020)

Team

Herlinde Aichner, Werner Michler

Beschreibung

Literatur hat in der Gender-Diskussion immer schon eine wichtige Rolle gespielt, bei der Entstehung der ‚traditionellen‘ Geschlechterstereotypen ebenso wie für die Befragung und Dekonstruktion von ‚Geschlecht‘. Welche Rolle spielen fiktive und fiktionale literarische Rollenentwürfe für die Gender-Orientierung von Kindern und jungen Erwachsenen? Was kann die Schule als einer der wichtigsten Orte für die Gender-Sozialisation hier leisten? Welche Konzepte von „Körper“ und Identität sind hier im Spiel?

Anhand dieser Leitfragen sollte zwischen Schule, Universität (Fachwissenschaft, Fachdidaktik) und Kunst (Schauspiel, Literatur) eine multidimensionale Form der Bearbeitung entwickelt werden. Im Sinn neuerer gender- und performanztheoretischer Ansätze sollte insbesondere die Dimension des Körpers und der Stimme im Zentrum stehen. Ein Schauspielworkshop (K. Wawrik)  und eine Autorinnenlesung (E. Steinkellner) mit anschließendem Diskussionsgespräch mit Schüler:innen und Studierenden waren integraler Teil des Projekts.

Ziel war die fachlich-theoretische, handlungs- und produktionsorientierte sowie praktisch-performative Befassung mit dem Thema Gender und Literatur zuerst in Theorieblöcken; dann wurden von den LA-Studierenden in Gruppen konkrete Arbeitsprojekte entworfen, die dann gemeinsam mit den Schüler:innen in gemischten Kleingruppen ausgearbeitet und in einer Schlusspräsentation aufgeführt wurden. Die Produktionen reichten von eigenständigen Analysen über Kurzfilme bis zu eigenen literarischen Texten und Textadaptionen zum Thema.

Im Rahmen der universitären Lehrveranstaltung – es handelte sich um ein Kooperationsseminar Neuere Literaturwissenschaft/Fachdidaktik Deutsch – wurde einerseits die aktuelle Fachdiskussion aufgearbeitet (Gendertheorien, aber auch aktuelle populäre Literatur), anderseits sollte das Seminar gendersensible Zugänge in Unterricht und auch allgemein in der praktischen öffentlichen Arbeit entwerfen und diskutieren. Kanonische Literatur, aber auch Gegenwarts- sowie Kinder- und Jugendliteratur wurde im thematischen Zusammenhang gelesen, analysiert und hinsichtlich ihrer Wirkung auf Jugendliche und junge Erwachsene diskutiert. Teil des Seminars war die praktische Kooperation mit einer Abschlussklasse eines Salzburger Gymnasiums; mit Schüler:innen sollte auf Augenhöhe zusammengearbeitet werden.

Ein besonderer Fokus wurde auf den Zusammenhang von Körper und Literatur gelegt; je ein Körperworkshop („Verkörperungen“: Bewegung, Habitus, Stimme) mit einer professionellen Schauspielerin für Schüler:innen und Studierende war Teil des Projekts.

In Kooperation mit:

  • Peter Fuschelberger, Junge Literaturhaus Salzburg
  • 16 Schüler*innen der Maturaklasse Akademisches Gymnasium Salzburg, Dir. Mag. Klaus Schneider
  • 18 Studierende, insb. Lehramt UF Deutsch (überw. Master-Studium), der Seminargruppe Kooperationsseminar Literatur und Gender, 2-std., LV-Nr. 332.202
  • Katharina Wawrik, Schauspiel, Salzburg
  • Elisabeth Steinkellner, literarische Autorin, Sozialpädagogin und Sozialanthropologin, Baden b. Wien