Die an den Salzburger Bildungslaboren beteiligten Wissenschafter*innen aus Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungs- und Erziehungswissenschaft sind in der Regel – als Lehrende und als Forschende – selbst in der Weiterentwicklung des Lehramtsstudiums am Standort Salzburg involviert.

Sie begreifen ihre wissenschaftlichen Fragestellungen auch als Bildungsthemen. Wenn ihre wissenschaftlichen Disziplinen mit Schulfächern zusammenhängen, so sind sie auch an deren Weiterentwicklung interessiert. An unterschiedlichen Enabling Spaces beteiligt, engagieren sie sich in Beratungen und Begleitungen, mit eigenen Projekten, mit besonderen Schulvernetzungen und in besonderen Rollen als Innovator*innen von Lehrer*innenbildung.

Mit ihrer Arbeit in den Salzburger Bildungslaboren verstehen sich die beteiligten Wissenschafter*innen als Dialogpartner*innen. Sie wollen ebenfalls in einen theoretisch und praktisch innovativen Entwicklungsraum eintreten und von der Expertise der Studierenden, der Schüler*innen und der Lehrpersonen lernen. Der so verbesserte Dialog mit der “Praxis” des Bildungssystems geht über Transfer und Wissensmanagement hinaus; alle Seiten sollen von der Kooperation profitieren können. Es soll konkrete Ergebnisse geben: Unterrichtsformate, Modellbeispiele, Konzepte und Module – wissenschaftlich fundiert, erprobt und dokumentiert.

Das gelingt, wenn Praxis auch als Ort der Generierung von Theorien und Theorie als Brille betrachtet wird, die neue Strukturierungen und Perspektiven von Praxis ermöglicht.

Das zweite Interesse gilt dem interdisziplinären Dialog: Die Themenstellungen gehen immer über eine Einzeldisziplin hinaus, das Gespräch der Wissenschafter*innen wird untereinander, aber auch “öffentlich” mit den Schüler*innen, Lehrpersonen und Lehramtsstudierenden geführt. Die Grenzen des Faches könne nicht die Grenzen der Fragestellungen sein, die es in der Gegenwart und Zukunft zu bearbeiten gibt und die zugleich als Bildungsgegenstände unser Denken, Fühlen, Urteilen und Handeln verändern.