Project Description
Lehrer*innen und Studierende werden in Aus- bzw. Fortbildungsmaßnahmen befähigt, die experimentell-forschende Behandlung chemisch-physikalischer Grundphänomene in ihrem Sachunterricht erfolgreicher zu gestalten.
Verantwortlich
Josef Kriegseisen
Beschreibung
Das Bildungsanliegen des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts impliziert die experimentell-forschende Behandlung naturwissenschaftlicher Inhalte im Schulalltag. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Österreichs Volksschullehrer*innen diesem Anspruch – aus verschiedensten Gründen – in ihrem Unterricht derzeit nur unzureichend gerecht werden können.
Einen weiteren Ausgangspunkt für dieses Projekt bildet die Tatsache, dass der Verband der Chemielehrer*innen Österreichs (VCÖ) ein Experimentierset mit chemisch-physikalischen Experimenten für Volksschulen entwickelt hat (Becker, Kerschbaumer, Voglhuber & Wiesinger, 2011). Dieses Materialienset kann dank Unterstützung eines österreichischen Wirtschaftsverbandes seit nunmehr zwölf Jahren laufend an Volkschulen in ganz Österreich vermittelt werden, inzwischen sind alleine im Land Salzburg ca. 50 Schulen (30% alles VS) mit diesem Material ausgestattet worden. Über die Nachhaltigkeit bzw. den Einfluss dieser Materialien in den Volkschulen liegen zumeist positive Rückmeldungen und Erfahrungsberichte vor. Eine Evaluation der derzeitigen Nutzung der Materialien an den ausgestatteten Schulen steht bisher noch aus und stellt ein Desiderat dar, das in der Studie berücksichtigt werden soll. Es wird einerseits das didaktische Begleitmaterial zum Experimentalset optimiert, anderseits das Fortbildungsprogramm zu dem Versuchsmaterial konzipiert und durchgeführt. Lehrer*innen und Lehramtsstudierende der Primarstufe sollen befähigt werden, in der Arbeit mit den Materialien vermehrt Prinzipien des forschenden Lernens und der kognitiven Aktivierung der Schüler*innen zu berücksichtigen und einen Experimentalunterricht zu gestalten, der sich vom rezeptartigen Abarbeiten der Experimente deutlich unterscheidet.
Das Projekt findet in Kooperation mit dem Verband der Chemielehrer*innen Österreichs und der Bildungsdirektion Salzburg statt. Bei den teilnehmenden Pädagog*innen wird durch die Begleitforschung die angestrebte Veränderung des fachbezogenen Professionswissen (Fachwissen und fachdidaktisches Wissen) gemessen (Prä-Post-Messungen). Ebenso soll die Wirksamkeit der Professionalisierungsmaßnahme (Treatment) auf den Wissenserwerb der Schüler*innen in den Klassen der Kolleg*innen, die am Treatment teilgenommen hatten (Versuchsklassen) im Unterschied zu Klassen, die von KollegInnen ohne das Treatment unterrichtet werden (Kontrollklassen) an mehreren Standorten untersucht werden.