Project Description

Kulturen verstehen – Mehrsprachigkeit

Verantwortlich

Herlinde Aichner, Ines Schütz

Beschreibung

Mehrsprachigkeit ist ein zentrales Phänomen der Gegenwartsgesellschaften. Das vorgeschlagene Programm soll

(1) der Sensibilisierung für Mehrsprachigkeit im Alltag dienen und ein Bewusstsein dafür entwickeln helfen, dass ‚niemand einsprachig ist‘ (Brigitta Busch).

(2) Zur Frage der Mehrsprachigkeit gehört gerade elementar die Frage nach dem symbolischen und dem sozialen Kapitel der Sprachen und damit ihrer SprecherInnen (i.S.v. Pierre Bourdieu, Was heißt Sprechen? Zur Ökonomie des sprachlichen Tausches, zuerst 1982).

Der soziale ‚Wert‘ der Sprachen und damit von Mehrsprachigkeit ist nämlich, anders als der linguistische, höchst unterschiedlich (in einer der am Projekt beteiligten Klassen, 22 SuS, werden neben Deutsch – und den in der Schule erlernten lebenden Fremdsprachen Englisch, Spanisch und Französisch, die beiden letzteren dann im zweiten Lernjahr – folgende Sprachen gesprochen: Türkisch, Bosnisch, Kroatisch, Urdu, Russisch und Ungarisch.) Diese Sensibilisierung soll jedoch weniger durch linguistische Daten oder Ergebnisse erfolgen, sondern durch Kunst und Literatur, Medien, die einen nicht – oder nicht-nur[1]diskursiven Zugang zu dieser Frage bieten. Neben einschlägigem theoretischem Input (Soziologie, Mehrsprachigkeitsforschung) steht die Begegnung mit zwei künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Thema – ein Filmprojekt über das Verschwinden des Slowenischen in Kärnten und eine Lesung mit Julya Rabinowich („Dazwischen: Ich“, „Dazwischen: Wir“), der derzeit wohl renommiertesten mit dem Thema befassten deutschsprachigen literarischen Autorin, insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur. Abgeschlossen wird das Programm durch eine Reihe von vorbereiteten Hospitationen durch TeilnehmerInnen eines neugermanistischen Masterseminars in Salzburg und Hallein.